innere Antreiber Leonore Anton

Innere Antreiber – Wenn deine innere Stimme dich antreibt statt trägt

In den letzten Wochen ist mir wieder bewusst geworden, wie laut diese eine Stimme in mir manchmal ist:
„Beeil dich, Leonore. Mach schneller. Du verlierst sonst Zeit.“
Sie taucht überall auf – beim Schreiben, beim Arbeiten, selbst im Urlaub. Und jedes Mal, wenn ich sie höre, spüre ich: Das ist ein innerer Antreiber. Ich kenne ihn schon lange. Früher hat er mich vorangebracht, mir Struktur gegeben, mir das Gefühl vermittelt, etwas zu leisten. Doch heute darf ich lernen, ihm zuzuhören, ohne ihm zu folgen. Denn innere Antreiber sind keine Feinde, sondern alte Schutzmechanismen, die einst überlebenswichtig waren.

Was sind innere Antreiber – und woher kommen sie?

Das Konzept der inneren Antreiber stammt aus der Transaktionsanalyse, einem psychologischen Modell, das in den 1960er Jahren von Eric Berne und Thomas Harris begründet wurde. Später entwickelte Taibi Kahler daraus das Modell der inneren Antreiber. Sie beschreiben fünf unbewusste Verhaltensmuster, die wir meist in der Kindheit als Reaktion auf elterliche oder gesellschaftliche Erwartungen erlernen.

Wenn wir als Kind z. B. gehört haben:

  • „Jetzt musst du stark sein!“
  • „Du bist mein starkes Mädchen.“
  • „Mach schnell, wir haben keine Zeit!“
  • „Du musst dich mehr anstrengen!“
  • „Reiß dich zusammen!“

… dann entsteht daraus ein inneres Programm, das uns bis ins Erwachsenenleben oft unbemerkt, aber extrem wirkungsvoll begleitet. Diese Programme zeigen sich in den fünf klassischen inneren Antreibern:

  • Sei perfekt. → Ich darf keine Fehler machen. Ich muss alles richtig tun.
  • Mach es allen recht. → Ich darf niemanden enttäuschen. Es muss Harmonie um jeden Preis herrschen.
  • Beeil dich. → Ich darf keine Zeit verlieren. Wenn ich stillstehe, verliere ich.
  • Streng dich an.→ Nur wenn ich mich richtig dolle bemühe, bin ich wertvoll.
  • Sei stark. → Ich darf keine Schwäche zeigen. Gefühle sind gefährlich.

Diese Sätze sind keine bewussten Gedanken, sondern tief verankerte Glaubensmuster, die aus alten Bindungs- und Beziehungserfahrungen entstehen.

Innere Antreiber im Human Design

Im Human Design spiegeln sich innere Antreiber häufig in den offenen oder undefinierten Zentren wider.

Wenn du zum Beispiel ein offenes Wurzelzentrum hast, kennst du vielleicht den Druck, Dinge schnell zu erledigen, um „frei“ zu sein.

Ein offenes Herz/Ego-Zentrum kann dazu führen, ständig beweisen zu wollen, dass du „gut genug“ bist, der perfekte Nährboden für „Streng dich an“ oder „Sei stark“.

Auch das offene Emotionalzentrum trägt oft das Muster, es allen recht machen zu wollen, um Konflikte zu vermeiden. Wenn du magst, lies dazu auch meinen Artikel zu den offenen Zentren im Human Design.

Innere Antreiber sind also nichts anderes als Energie, die sich in Bewegung halten will, nur eben auf Basis alter Erfahrungen. Wenn du beginnst, diese Energie zu beobachten statt ihr blind zu folgen, beginnt Heilung.

Ätherische Öle für deine innere Balance

Ätherische Öle können dich in der Arbeit mit deinen inneren Antreibern sanft begleiten, weil sie direkt auf das limbische System wirken, also den Bereich im Gehirn, in dem Emotionen gespeichert sind.

aetherisches Weihrauchoel
  • Lavendel – bringt Ruhe ins Nervensystem, wenn der Antreiber „Beeil dich“ laut wird.
  • Weihrauch – stärkt die Verbindung zu deiner inneren Wahrheit und schenkt Vertrauen.
  • Ylang-Ylang – unterstützt, wenn du das Gefühl hast, allen gefallen zu müssen.
  • Balance oder Vetiver – erden dich, wenn du dich getrieben fühlst.

Wenn du mehr über die Verbindung zwischen Human Design und ätherischen Ölen erfahren möchtest, findest du in meinem Buch „Die Essenz deines Seins – Human Design & ätherische Öle“ ausführliche Empfehlungen zu allen Zentren und Toren.

Journaling-Reflexion zu deinen inneren Antreibern

Nimm dir heute 10 Minuten Zeit, dein Notizbuch und einen ruhigen Moment. Beantworte die Fragen ohne Bewertung, einfach intuitiv ehrlich und mit offenem Herzen.

1. Erkennen

  • Welcher innere Antreiber meldet sich bei mir am häufigsten? („Sei perfekt“, „Mach es allen recht“, „Beeil dich“, „Streng dich an“, „Sei stark“)
  • Woran merke ich, dass dieser Antreiber gerade aktiv ist? (Gedanken? Gefühle? Körperempfindungen? Atem? Spannung?)

2. Ursprung

  • In welchen Momenten meiner Kindheit habe ich gelernt, dass ich „so“ sein muss?
  • Wessen Erwartungen habe ich damals getragen? (Eltern? Lehrerinnen? Gesellschaft?)
  • Was wollte ich damals fühlen oder bekommen? (Liebe, Anerkennung, Sicherheit, Nähe?)

3. Wirkung im Heute

  • Wie beeinflusst dieser Antreiber heute meine Entscheidungen?
  • Was kostet er mich (Zeit, Energie, Leichtigkeit, Freude)?
  • Und: Wobei hat er mir vielleicht früher gedient?

4. Der Körper als Kompass (Human Design Bezug)

  • Wie fühlt sich mein Körper an, wenn ich „aus dem Antreiber“ entscheide?
  • Und wie fühlt es sich an, wenn ich aus meiner inneren Autorität entscheide? (z. B. Ruhe, Entspannung, Geerdetsein, Weite, Klarheit)

5. Neuausrichtung

  • Was wäre möglich, wenn ich dem Antreiber nicht folgen müsste?
  • Welche Glaubenssätze dürfen meinen inneren Antreiber heute ersetzen? Frage dich dafür zum Beispiel:
    • Warum ist es so entspannend und gleichzeitig menschlich, Fehler zu machen?
    • Warum bin ich verdammt liebenswert, gerade weil ich Nein sage?
    • Warum ist allen geholfen, wenn ich mir Zeit für mich nehme?
    • Was ist, wenn ich genau richtig bin, so wie ich bin?
    • Was passiert eigentlich, wenn ich (das) jetzt ganz bewusst langsam mache?

6. Integration

  • Wo in meinem Alltag möchte ich diese Woche bewusst einen neuen Schritt gehen?
    • etwas langsam machen.
    • etwas bewusst nicht perfekt machen.
    • eine ehrliche Grenze setzen.

Mini-Abschlussritual

Schließe die Augen. Lege die rechte Hand auf dein Herz, die linke auf deinen Bauch. Atme langsam ein und aus. Sag leise:

„Danke, dass du mich beschützt hast. Ich gehe jetzt einen neuen Weg.“

Wenn du tiefer eintauchen möchtest, hör dir gern meine neue Podcastfolge
🎧 „Innere Antreiber – warum sie uns so oft davon abhalten, wir selbst zu sein“ an.

Oder buche dein kostenloses Erstgespräch, um herauszufinden, welche deiner inneren Antreiber dich aktuell steuern und wie du sie in Balance bringen kannst.

Innere Antreiber adé…

Bleib entspannt. Du bist gut, so wie du bist.


♡ Deine Leonore

5 häufige Fragen zu inneren Antreibern

Was sind innere Antreiber eigentlich genau?

Innere Antreiber sind unbewusste Glaubensmuster, die wir meist in unserer Kindheit entwickeln. Sie entstehen aus Sätzen wie „Streng dich an!“ oder „Sei stark!“ und begleiten uns als Erwachsene in Form eines inneren Drucks, etwas „leisten“ oder „richtig machen“ zu müssen.

Woher weiß ich, welcher innere Antreiber bei mir aktiv ist?

Achte auf deine Gedanken und deinen Körper. Wenn du z. B. häufig Eile empfindest, obwohl kein äußerer Druck besteht, ist wahrscheinlich der Antreiber „Beeil dich“ aktiv. Bei übermäßigem Perfektionismus oder dem Wunsch, es allen recht zu machen, zeigen sich andere typische Muster.

Kann ich meine inneren Antreiber loswerden?

Das Ziel ist nicht, sie loszuwerden, sondern sie zu erkennen und zu integrieren. Sie haben dich früher geschützt. Heute darfst du lernen, sie liebevoll zu regulieren. Bewusstheit ist der erste Schritt, Mitgefühl der zweite.

Was hilft, wenn ein Antreiber sehr laut wird?

Halte inne. Atme bewusst. Lege eine Hand auf dein Herz und frage dich:
„Wer spricht da gerade, mein wahres Ich oder mein alter Antreiber?“
Essenzen wie Lavendel, Weihrauch oder Vetiver können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und wieder in den Körper zu kommen.

Wie kann Human Design bei der Arbeit mit inneren Antreibern helfen?

Human Design zeigt dir, wo in deinem Energiesystem Druck, Anpassung oder alte Muster gespeichert sind, etwa in offenen Zentren. Wenn du lernst, deiner inneren Autorität zu folgen, statt deinen Antreibern, beginnst du, authentisch aus deiner Energie zu leben.

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